Warum ist das Thema Nachhaltigkeit für den B2B-Handel relevant?

In unserem Blogartikel über die drei Säulen der Nachhaltigkeit haben wir bereits erläutert, dass auch Industrie- und Handelsunternehmen, die auf den ersten Blick scheinbar wenig Spielraum für nachhaltiges Handeln besitzen, nachhaltig wirtschaften können – und müssen. Warum das Thema für die gesamte B2B-Handelsbranche immer mehr an Relevanz gewinnt, erläutern wir anhand der folgenden Punkte.

Bunte Grafik mit Darstellung von zwei Icons in Personen-Form, die im Austausch miteinander stehen, Colourful graphic showing two icons in the shape of people interacting with each other

  1. Vorgaben der Regierung: Rechtliche und normative Anforderungen machen eine Entwicklung hin zu nachhaltigen Geschäftspraktiken unabdingbar. Die Nachhaltigkeitsbemühungen von großen und mittelständischen Unternehmen werden beispielsweise in Form von jährlichen Nachhaltigkeitsberichten, Zertifizierungen und weiteren Regularien eingefordert. Um die Zukunftsfähigkeit und Liquidität eines Unternehmens zu sichern, ist es wichtig, nachhaltig zu wirtschaften und dabei wirtschaftlich nachhaltig zu sein.
  2. Anforderungen von Geschäftspartnern: Immer häufiger verlangen Geschäftspartner, dass ihre Lieferanten und Dienstleister Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Durch das sogenannte „Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz“ ist das Monitoring der Lieferkette für Unternehmen sogar teilweise gesetzlich verpflichtend. Die Unternehmensaktivitäten der Lieferanten müssen sorgfältig dokumentiert und gegebenenfalls im Sinne der Nachhaltigkeit optimiert werden. Dies kann von der Verwendung umweltfreundlicher Materialien bis hin zur Einhaltung bestimmter sozialer Standards reichen. B2B-Händler, die diesen Anforderungen gerecht werden, haben außerdem bessere Chancen, lukrative Geschäftsbeziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
  3. Kosteneinsparungen: Nachhaltige Praktiken führen oft zu Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen. Zum Beispiel können Maßnahmen zur Energieeinsparung oder Abfallreduktion langfristig die Betriebskosten senken. Dies kann die Wettbewerbsfähigkeit der B2B-Händler stärken.
  4. Langfristige Stabilität: Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf ökologische Aspekte, sondern auch auf soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Indem B2B-Händler ethische Geschäftspraktiken, faire Arbeitsbedingungen und verantwortungsbewusstes Lieferkettenmanagement fördern, tragen sie zur Stabilität und Langlebigkeit ihrer eigenen Geschäftstätigkeit bei und positionieren sich als zukunftsfähiger Arbeitgeber.
  5. Risikomanagement: Nachhaltiges Handeln kann auch dazu beitragen, potenzielle Risiken zu mindern. Dies können etwa rechtliche oder regulatorische Risiken sein, die mit Umweltverschmutzung oder Verletzungen von Arbeitsrechten verbunden sind. Unternehmen, die im Einklang mit Nachhaltigkeitsrichtlinien agieren, haben tendenziell ein geringeres Risiko, solchen Herausforderungen gegenüberzustehen.
  6. Reputation und Attraktivität als Arbeitgeber: Im heutigen Arbeitsmarkt legen immer mehr Menschen Wert auf moderne, nachhaltig agierende Unternehmen in allen Bereichen. Vor allem jungen Menschen ist dieses Thema ein besonderes Anliegen. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und auch jüngere Generationen anzusprechen, sollte das Bedürfnis nach einem werteorientierten Arbeitgeber erfüllt werden. Dies kann zu einer langfristig loyalen Mitarbeiterschaft führen und die Fluktuation im Unternehmen auf Dauer verringern, da Mitarbeitende häufig lieber für ein Unternehmen arbeiten, das sich auch um Umwelt- und Sozialbelange kümmert und nicht die Profitmaximierung um jeden Preis verfolgt.
  7. Zugang zu Märkten: Einige Märkte oder Branchen setzen verstärkt auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Beispielsweise im Segment der erneuerbaren Energien. B2B-Händler, die passende Produkte anbieten, haben die Möglichkeit, in diese wachsenden Märkte einzusteigen und ihre Markenbekanntheit zu erhöhen.
  8. Innovation und Differenzierung: Nachhaltigkeit kann als Treiber für Innovation dienen. B2B-Händler, die nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen entwickeln, können sich von der Konkurrenz abheben und neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen.

Wie Sie anhand der genannten Punkte erkennen, ist das Thema Nachhaltigkeit sehr vielfältig und damit auch für die B2B-Handelsbranche von großem Interesse. Wichtig ist, den Blick nicht nur auf kurzfristige Maßnahmen zu richten, sondern die Unternehmensstrategie langfristig anzupassen. Eine nachhaltige Unternehmensführung ist also kein „notwendiges Übel“ – im Gegenteil: Es hilft Ihrem Unternehmen bei der Erreichung von wirtschaftlichen Zielen. Jetzt und in Zukunft.